Meine Motorradreisen führten mich nach Nordfrankreich, Süd- und Mittelfrankreich mit Pyrennäen, 2x Korsika, 2x Abruzzen, Toskana, mehrfach Südtirol, mehrfach Kroatien, England und Schottland, Deutschland, Ungarn, Tschechien, Slowakei, Slowenien und die Türkei.

Kurzzusammenfassung und Eindrücke über die Länder:

Türkei: Die Reise fand Mitte der 80er Jahre statt auf einer Vespa PX200GS, zu zweit mit Campingausrüstung (7.000km). Ein faszinierendes Land, weil man in eine völlig andere Kultur hineinkippt. Die Leute waren allesamt sehr nett, aber blonden Frauen gegenüber nicht sehr zurückhaltend (im Koran steht offensichtlich nichts über blonde Frauen, daher sind sie offensichtlich Freiwild...). Tolle kulturell wertvolle Gebäude und faszinierende Landschaften (Schwarzmeerküste, Göreme, Pamukkale, Istanbul etc. etc...) 

Korsika: Für mich ist sie die schönste Insel im Mittelmeer; die 12PS der Vespa reichten völlig aus um auch manchmal zügig durch die sehr kurvigen und engen Straßen zu fahren. Die ständig wechselnde Landschaften und der allgegenwärtige Blick aufs Meer sind einfach faszinierend. Wer Landschaft pur will ist hier genau richtig. Allerdings sind Übernachtung und Essen sehr teuer (ca. 30% mehr als in Ö)

England, Schottland: Die Reise mit der XT 500 war sehr lässig (ca. 7500km). Etwas mühsam die Anreise durch Deutschland und der Linksverkehr eine Herausforderung, aber die Leute sind sehr nett auf der Insel, die Campingplätze sehr sauber. Die englische Küche würde ich mal als die schlechteste in Europa bezeichnen. Zum Glück gibt es reichlich ausländische Anbieter. Eine tolle Landschaft bietet der Lake District. Als ehemalige Weltmacht, kommt die Kultur auch nicht zu kurz - tolle gotische und barocke Bauten überall. Nessie haben wir leider nicht gesehen, aber dafür die Fahrt durch die Grampian Mountains sehr genossen. Genauso wie Edinbourgh - eine wirklich tolle, lebendige Stadt.

Italien: Was soll ich sagen - Italien bietet einfach alles: Kultur, schöne Landschaft, meist nette Leute - allerdings etwas hektischer als z. b. die Nordländer. Speziell, wenn man etwas südlicher fährt (Marken, Abruzzen) kann man auch erlaubter Weise, schöne Schotterstraßen befahren. Die Abruzzen (höchsten Berge des Apennin) besitzen absolut faszinierende Landschaften mit hochalpinem Charakter. Ein kleiner Geheimtip sind die Colli Euganei bei Padua, eine wunderschöne Vulkanerhebung mitten in der Poebene mit einigen Thermen.

Frankreich: Nordfrankreich ist von der Landschaft und den Gebäuden schon fast England ähnlich. Saftige Wiesen, Steinhäuser, Steinmauern. Mont St. Michel ist für mich das Herausragendste. Einmaliger Ort mit einer Festung auf einer Insel unweit des Festlandes. Ein Sonnenuntergang dort und die unglaublich schnell hereinkommende Flut sind einfach nur GEIL. Erst damals habe ich verstanden, warum vor der Flut gewarnt wird... so schnell kann kein Mensch der Welt laufen um der Flut zu entkommen. Südfrankreich bietet wieder sehr viel Kultur und tolle Lanschaften. Grand Canon du Verdon, Camargue, Roussilon, Provence, Pyrennäen - Carcassone ist eine traumhafte Stadt am Rande der Pyrennäen. Hier gibt es so dermaßen viel zu sehen, dass man 10 Urlaube benötigen würde. Allerdings gilt dasselbe wie für Korsika - essen und schlafen sehr teuer.

Slowenien: Das Landesinnere, besonders der Norden und der Osten sind touristisch (abgesehen von Bled) nicht sehr befahren, aber es gibt ganz viele sehr nette Straßen und Landschaften. 

Kroatien: Außerhalb der Touristensaison wirklich sehr schön zu befahren, wobei nicht nur die Küstenstraßen ihren Reiz haben. Auch das innere von z. B. Istrien ist sehr sehenswert (Motovun, Grosnjan). Die Magistrale sollte man als Motorradfahrer im Juli und August meiden. Da ziehen Karawanen entlang und man muss ständig überholen. Sonst ist sie sehr gut ausgebaut worden. Dubrovnik, Zadar, Trogir - allesamt tolle, historische Städte. Nicht zu vergessen den Nationalpark Plitvice!

Ungarn: hat sich mir nicht als Motorradland erschlossen. Zu viele gerade Strecken - ein paar wenige Kurven im leichten Hügelland vor dem Balaton entschädigen nicht. Auch das günstige und gute Essen in Ungarn, kann mich nicht dazu bewegen, öfters dorthin zu fahren.

Tschechien: Prag ist natürlich eine Reise Wert und auch die Landschaft Nordwestlich um Karlsbad. Die Tatra muss ich mir noch ansehen. Gutes und günstiges Essen gibt es allerorts. Auch die seenreiche Landschaft um Krumau und die böhmischen Schlösser sind sowohl fahrtechnisch als auch kulturell Leckerbissen.

Slowakei: die kleinen Karpaten sind ein Geheimtip, wenn es ums Fahren auf Schotterstraßen durch Wälder geht. Bratislava ist eine schöne Stadt mit altem Zentrum und einer gut renovierten Burg. Die hohe Tatra steht noch auf meiner Reiseliste.

Rumänien: Gut, dass ich mit meiner Enduro dort war... die Straßen sind, mit Ausnahme der Hauptstraßen, wirklich extrem schlecht. Aber die Klöster dafür extrem schön, genauso wie die Holzkirchen im Maramureschgebiet. Die Karpaten erweisen sich als echtes Hochgebirge, aber wenn man die Alpen kennt, würde ich deswegen nicht hinfahren. Schon aber wegen des lustigen Friedhofs von Sapanta - einmalig, googelt mal. Für arme Studenten ein Traumland - eine ausgiebige Hauptmahlzeit mit Salat und großem Bier kostet 8€, einfache Pensionen unter 20€ im Einzelzimmer (2019).